Chronik
unserer Entstehung
(Stand
2003)
- auf vielfachen Wunsch
in ordentlicher Reihenfolge und höchstens mit Tee uns Schokolade
intoxiniert von unserem Stellvertretenden Geschäftsführer
Tilman Geishauser zu html gebracht -
Auf dieser Russenparty waren
eine Menge Russen. Sie waren teilweise sympathisch, andere traumhaft
schön, jener war cool und der dort sicher intelligent, aber
deutsch konnten nur die beiden Vermieter der Halle. Weil sie ein
wenig farblos waren, meinen krankhaften Bemühungen eine Konversation
über irgendetwas, egal welchen Niveaus, aufzubauen, nicht
entgegen kamen, gab ich diese Nacht vertrauensvoll in die Hände
des Vodka. Als ich nach mehr oder weniger Schlucken wieder an
den Deutschen vorbeikam, begann ich ihnen zu erzählen das
ich ihre Halle mieten wollten... Ihre Augen öffneten sich,
begannen zu strahlen und zu lächeln. Na gut, ich hatte sie
also wiedererweckt, jetzt durfte ich sie nur nicht wieder einschlafen
lassen. Also erfand ich eine Geschichte von meinem Label, das
einige Bands hier auftreten lassen würde, ach, sie haben
hier auch ein Studio, ihre Visitenkarte bitte und so weiter...
Und weil
mir die Idee tatsächlich gefiel begann ich ein wenig daran
zu arbeiten und einigen Leuten von meinen Plänen zu erzählen.
Bald fand ich auch eine erste Band: "Der instrumentalisierte Terrorismus"
und begann ihre Demotapes in München zu verbreiten, aber
mir fehlte das Kapital etwas ernstzunehmendes aufzuziehen.
Bis ich
eher zufällig auf einen seltsamen Herren stieß, der
sich mir als Eslün Rönne vorstellte. Er hatte schon
- mir damals noch unerklärlich - von meinen Plänen ein
Label zu Gründen gehört. Er wollte dringend mit mir
reden, und wir trafen uns in einer fensterlosen Dachwohung: Wände
voller Insignien und irren Kritzeleien, Brandflecken, Unrat, Kerzenstummel
auf dem Boden - Und eine Blutspur zu einem abgehackten Widderkopf.
Aber es lag etwas seltsames in der Luft, eine Frühlingsbrise
- Alles erschien so normal, es kam mir nicht in den Sinn mich
über das Chaos zu wundern. Dankend und ohne jedes Misstrauen
nahm ich das Angebot an, die Augen des Widders mit Herrn Rönne
zu verspeisen - Wie gesagt, es war so eine wunderbar friedliche
Atmossphäre... kennen sie dieses Gefühl die Schöpfung
zu verstehen und zu lieben, mit all den Schmerzen und all dem
Leid das sie ihnen gebracht hat zu lieben? Plötzlich bekamm
Herr Rönne ganz langsam eine andere Stimme, wirklich, während
er redete veränderte sie sich, wurde animalisch rauh - gewaltig
- und gleichzeitig lieblich, sie war so süß und verführerisch,
diese Stimme konnte nicht aus unserer Welt kommen... Seine Augen:
leer, aber darin wohnten jetzt andere Augen, und dann, dann begannen
die Zuckungen, epiletisch... Nein schlimmer, er war wirklich bessesen...
Herr Rönne wurde von Bèrénice Telewahn geritten.
Detailiertere Informationen über Bèrénice Telewahn,
die Voodoo-Entität des belles artes, können sie erwerben
wenn sie vermögen sich ihrem kultischen Zirkel anzuschließen.
Hier sei noch kurz angemerkt, das Herr Rönne mir 500
Euro Startkapital gegeben hat (die ich natürlich versoffen
hab...), dafür musste ich versprechen die erwürdige
Mme Telewahn als oberste ästhetische Autorität einer
Mediengesellschaft zu akzeptieren, die ich mit Herrn Rönne
zusammen zu leiten hätte. Das ist hier der Fall. Wenn 23.000
Kunstwerke erschaffen worden sind, die telewahn sind, also den
Anforderungen unserer Herrin entsprechen, wird die Welt erlöst
werden, aber das glauben sie mir ja so und so nicht... |